Athuruga 12. November - 27. November 2010

Schildkröte am Hausriff von Athuruga
Schildkröte am Hausriff von Athuruga

Unsere 5. Maledivenreise führte uns im November 2010 nach Athuruga.

Die Anreise erfolgte mit Emirates - das hatte sich in der Vergangenheit bewährt.

Zum ersten Mal erlebten wir einen unpünktlichen Emirates-Flug. Auf dem Hinflug Frankfurt-Dubai hatte die Maschine fast eine Stunde Verspätung. Offiziell lag es an der verspätet eingetroffenen Maschine, inoffiziell stieg relativ kurz vor Abflug (und weit nach geplantem Abflug) eine 40-köpfige russische Reisegruppe mit Ziel Formel 1 Abu-Dhabi ein, deren Transit-Flug war wohl verspätet und wir hatten gewartet... Die Herrschaften benahmen sich auf dem Flug zum Leidwesen der Flugbegleiter relativ ungehalten, sämtliche Alkoholvorräte an Bord waren rasch konsumiert, 30 Sekunden vor der Landung meinte einer der deutlich angeschickerten russischen Reisenden nochmal zur Toilette aufstehen zu müssen - wurde vom Flugbegleiter nicht so gerne gesehen...

Nach kurzweiligem Aufenthalt in Dubai erfolgte dann der Weiterflug nach Male. Unglücklicher Weise gab es keine Visums-Karten an Bord, nach Landung in Male stürmten also alle Passagiere in das Ankunftsterminal um die Karten vor Ort auszufüllen. War ein ziemliches Durcheinander...

Nachdem die Koffer abgeholt waren, gingen wir zum MAT-Schalter. Mit Erstaunen stellten wir fest, dass der Aufpreis für Übergepäck mal lässig auf 4$/kg verdoppelt wurde.

Im Wasserflugzeugterminal angekommen hatten wir kaum Zeit zu verweilen, unser Weiterflug nach Athuruga wurde nach 15 Min. aufgerufen.

 

Bei schönem Wetter und Sonnenschein kamen wir gegen 11:00 Uhr (Athuruga-Zeit 12:00 Uhr) auf Athuruga an. Das Wasserflugzeug landet an einer Plattform gegenüber der Wasserbungalows, ca. 200 m von der Insel entfernt. Auf dem Dhoni begrüßte uns bereits Bryen, der chinesische Gästebetreuer mit guten Deutschkenntnissen. Er ist insbesondere für die Wasserbungalow-Gäste zuständig.

Auf Athuruga angekommen erhielten wir die obligatorischen feuchten Tücher, einen Fruchtcocktail und frisches Obst. Nach Ausfüllen des Anmeldeformulars erhielten wir unseren Schlüssel zu Beachbungalow Nr. 43. Die Angestellten führten uns den kurzen Weg vom Empfangsbereich zum Bungi mit unseren Koffern.

 

ZIMMER

Die Beachbungalows sind schön eingerichtet, im Schlafzimmer gibt es Schränke, eine Mini Bar und einen Safe in einem weiteren Schrank sowie eine Anrichte mit Spiegel, einen Sessel und ein großes und bequemes Bett. Der Boden besteht aus dunklem Holzpakett. Die Ablagemöglichkeiten sind eher beschränkt.

Das Bad ist teilweise offen, Doppelwaschbecken und Toilette sowie Bidet sind vollständig überdacht, die Dusche zur Hälfte. Es gibt einen fest installierten Duschkopf mit gutem Wasserdruck sowie eine zweite Handbrause.

Ferner findet sich im Bad eine Wäscheleine mit Wäscheklammern. 

Durch eine große Schiebetür gelangt man vom Wohn-/Schlafbereich auf die Terasse, hier stehen zwei Holzliegen mit Auflage sowie eine Bank. Vor der Terasse stehen dann nocheinmal zwei Plastikliegen mit zugehörigen Auflagen.

Wir hatten vor Bungi Nr. 43 eine angenehm schattenspendende Palme.

 

Unser Bungalow war ein Doppelbungalow. Diese erscheinen recht hellhörig. Wir hatten zum Glück ein älteres schweizer Ehepaar in der Nachbarschaft, es war daher recht ruhig.

 

INSEL

Athuruga ist vollständig von Sand umgeben und zu Fuß umrundbar. Im Bereich der niedrigen Bungalow-Nr. (während unseres Aufenthalts 10 - 25) war der Strand eher schmal und ziemlich mit Korallen durchsetzt. Hier finden sich auch Wellenbrecher. Sand wurde aufgeschüttet.

Im Bereich von Bungalow 43 war der Strand ausreichend breit und sehr fein, bei Nordwest-Monsun war es hier auf der Sonnenaufgangs- und damit Ostseite eher windstill - manchmal hätte man sich schon ein bißchen mehr Wind gewünscht.

Nach dem Umbau Anfang des Jahres befindet sich jetzt eine überdachte aber ansonsten offene Bibliothek mit Internet-Corner (kostenpflichtiger IMAC) sowie TV (der einzige für die Gäste auf der Insel) mit Wii in dem Bereich hinter der Rezeption. Hier sind auch die Arztstation sowie die Tauchbasis, der Inselshop und der Schneider anzutreffen.

Auf ihrem Parkplatz neben der Rezeption stehen auch drei Golf-Cars, wir haben allerdings nie eines davon fahren sehen.

Kostenlosen WLAN-Empfang hat man im Bereich der Bar sowie in den Wasserbungalows.

Die Wasserbungalows haben einen eigenen An-/Ablegesteg, der auch hin und wieder genutzt wurde, hier befindet sich auch nochmal eine kleine Rezeption, wo die Welcome-Drinks gereicht werden.

In früheren Reiseberichten wurde der fehlende Windschutz bei den Wasserbungalows bemängelt, dieser ist jetzt angebracht. Allerdings handelt es sich um durchsichtige Kunststoffrollos, Sichtschutz ist also weiterhin nicht gegeben.

Während unseres Aufenthalts hat man gerade damit begonnen, die Wasserbungalows sichtbar zu nummerieren. Auf dem Steg zum Eingang des Bungalows wird die Zimmernummer "eingraviert".

 

PUBLIKUM

Das Publikum war bunt gemischt, deutschsprachige Gäste, Italiener, Engländer, wenig Asiaten.

Positiv ist, dass die Besucher allesamt manierlich sind, jedoch ohne Schicki-Micki-Schnickschnack.

Die Kleidung ist ganztägig lässig, auch beim Abendessen können kurze Hosen getragen werden.

 

BAR und RESTAURANT

Beachbungalow-Gäste nehmen ihre Mahlzeiten im Hauptrestaurant ein, Wasserbungalow-Gästen steht das OW-Restaurant für Frühstück und Abendessen zu Verfügung.

Im Restaurant selbst ist es etwas beengt und gerade zum Mittagessen, wo sich alle Gäste im Restaurant versammeln ziemlich voll. Es gibt Zweiertische, auf Wunsch können bei "Gruppenreisenden" auch mehrere Tische zusammen gestellt werden.

Im Restaurant selbst werden alle Mahlzeiten als Buffet angeboten, dazwischen finden sich immer Live-Cooking-Stations für Pizza, Pasta, Gegrilltes und Eis.

Die Mainbar befindet sich direkt neben dem Restaurant, hier kann man bei schönem Wetter auch unter freiem Himmel sitzen.

Den Aperitif vor dem Abendessen können auch Beachbungalow-Gäste im OW-Restaurant einnehmen, haben wir allerdings nie gemacht.

Das Personal ist sowohl im Restaurant als auch in der Bar sehr nett und zuvorkommend, jeder grüßt, alle sind freundlich, das ist uns wirklich mehr als positiv aufgefallen.

Nett ist, dass es eigentlich immer etwas zu essen in der Mainbar gibt, nach dem Frühstück werden dort noch Pastries sowie Obst gereicht (für die, die das Frühstück verschlafen oder schon wieder Hunger haben), nachmittags gibt es Sandwiches, Brötchen und Pizza, auch warme Crepes werden zubereitet.

 

ESSEN

Sensationell! Wir haben auf den Malediven noch nie so gut gegessen! Allein das gute Essen wäre ein Grund, wieder nach Athuruga zu fahren.  

Besonders hervorzuheben sind die leckere Pizza, der frisch gegrillte Fisch und die Semifredo-Nachspeisen sowie das Eis.

Zwischen dem Buffet beim Mittag- und Abendessen bestehen keine großen Unterschiede, abends gibt es vielleicht noch eine etwas größere Auswahl. Sehr lecker sind auch die verschiedenen frisch gebackenen Brote sowie die Suppen.

Die Pastastation erinnerte etwas an Vapiano, nur mit kleinerer Auswahl (trotzdem lecker).

Einzig das Frühstücksangebot wurde nach 14 Tagen etwas eintönig, es gibt die obligatorischen Eier in allen Formen und Farben, Pancakes, verschiedene Brote und Brötchen, Gebäck (sehr gut!), frisches Obst, leckeren Jogurt mit Obstsalat, ein paar warme Gerichte (Speck, gegrilltes Gemüse) sowie verschiedene Säfte oder frisch gepressten Obst- und Gemüsesaft.

 

WETTER

Das Wetter war meist schön und trocken. An einigen Tagen war es stärker bewölkt. Geregnet hat es selten und meist nur kurz, den Schirm in unserem Zimmer haben wir nie benötigt.

 

HAUSRIFF

Das Hausriff von Athuruga ist sensationell! Das bislang schönste beschnorchelte Hausriff auf den Malediven! Viele intakte Korallen in allen Formen und Farben, zahllose Schwärme, täglich Weiß- und Schwarzspitzenhaie in kleiner und auch größerer Abmessung und Schildkröten (fast täglich rechts vom Jetty auf Höhe des Beachvolleyballplatz). Es gab immer wieder neue schöne Dinge beim Schnorcheln zu entdecken, das Hausriff ist sehr abwechslungereich und strömungsarm (außer bei vollständiger Ebbe, da hat es etwas mehr Strömung).  Einmal schnorchelte ich inmitten eines rießigen Schwarms Papageienfische. Am besten hat mir das Riff übrigens früh morgens gefallen - da war am meisten los!

Über die Einstiege ist das Riff sehr gut zu erreichen, es gibt vier Einstiege (links der Wasserbungalows, rechts vom Jetty, am Jetty über den Steg und eine Leiter sowie auf Höhe von ca. Bungalow 33). Den Einstieg beim Bootsparkplatz (ca. Bungalow 10) unterschlage ich jetzt mal, der ist eher ungeeignet und hier ist das Riff auch kaum noch intakt. Ein Überqueren der Korallen ist ansonsten nicht verletzungsfrei möglich, davon ist daher abzuraten. Die Distanz vom Strand zur Riffkante ist kurz und auch für Ungeübte einfach zu bewältigen. Das haben wir auf den Malediven auch schon anders erlebt ;)

 

TAUCHEN

Alex war im Großen und Ganzen zufrieden mit der Tauchbasis. Während unseres Aufenthalts waren nur italienische Tauchlehrer vor Ort. Getaucht wird immer in Kleingruppen zusammen mit einem Tauchlehrer, Buddy-Tauchen ist nicht.

Die Tauchplätze rund um Athuruga sind schön und teilweise recht strömungsreich.

Auf dem Dhoni (ohne Toilette) gibt es frische Handtücher, Obst und Softdrinks. Rauchen ist erlaubt.

 

ANIMATION

Überwiegend dezent, zu den Abendstunden gerne auch mal etwas lauter und sehr italienisch geprägt. Während unseres Aufenthalts kam ein neuer Animateur auf Athuruga an, der auch deutsch spricht.

Die Meinungen gespalten hat der italienische Alleinunterhalter, der täglich seine Sangeskunst zum Mittag- und Abendessen zum Besten gab. Manchmal hätte man es sich etwas ruhiger gewünscht... Nunja. Geschmäcker sind bekanntlich verschieden.

 

SPA

Wurde nicht genutzt. 

 

AUSFLÜGE

Es werden diverse Ausflüge angeboten, im AI enthalten ist ein kostenloser Trip pro Aufenthalt zu Fishermans Island und Nachtfischen. Wir haben nicht daran teilgenommen.

Dani hat einen Schnorchelausflug nach Kandoludo mitgemacht, das Hausriff dort ist zumindest im Bereich der Wasserbungalows ziemlich hinüber, ansonsten sind die Korallen wirklich schön (und noch intakter als auf Athuruga), dafür ist das Hausriff von Athuruga deutlich fischreicher! Am Hausriff von Kandoludo hatte es an diesem Tag sehr viele Quallen.

 

Fazit: Mit Athuruga ist die Messlatte nun ziemlich hoch gelegt - die Inselwahl wird immer schwieriger. Die Tendenz geht zu Thudufushi im nächsten Jahr, da weiß man, was man hat :)

 

P.S.: Wer sich für den Ausflugsplan sowie die Preise für Ausflüge und das Spa interessiert kann uns gerne eine Mail schicken, ich wollte die Bilder mit den entsprechenden Listen nicht öffentlich zugänglich online stellen.