Seychellen Rundreise "Sea Star" 15. November - 22. November 2013

Die erste Woche unserer Rundreise verbrachten wir auf dem Motorsegler "Sea Star".

Wir haben uns für die Tour entschieden, weil wir gerne per Schiff reisen und auf den Seychellen etwas mehr sehen wollten als ein oder zwei, maximal drei Inseln, die man mit einer üblichen Hotel-Reise erreichen kann und das ganze auch noch mit dem einen oder anderen Tauchgang verbinden. Das Konzept erschien zumindest vom Katalog her stimmig, innerhalb einer Woche werden ausgehend von Victoria auf der Hauptinsel Mahè ein Menge sehenswerte kleine und größere Inseln im inneren Bereich der Seychellen angefahren. Parallel fuhr mit uns (gleiche Route, Ausflüge wurden überwiegend gemeinsam unternommen) die Sea Pearl. Das Personal routiert zwischen den Schiffen der Silhouette-Flotte. Vom Schiff aus werden (recht preisgünstig) Tauchgänge angeboten, während unserer 7-tägigen Tour insgesamt 8. Man muss sich im Klaren sein, dass das Schiff kein Tauchsafari-Boot ist. Dazu fehlt zum einen der Platz (alles auf engstem Raum, kein Tauchdeck, kein eigener Korb fürs Gerödel) und zum anderen die passende Unterwasserwelt. Was uns aus der Katalogbeschreibung auch nicht so bewusst war: Das Schiff fährt nicht wie eingezeichnet von einem Landgang zum nächsten. Vielmehr fuhren wir an den meisten Abenden zurück in eine Bucht vor Praslin (Baie Sainte Anne) um wind- und wellengeschützt ankern zu können.


Wir hatten eine Zweibettkabine, die noch nicht mal mehr diese Bezeichnung verdient hat. Selbst ein Drei-Mann-Zelt ist weitläufiger... Das ca. 140 m breite Bett dominiert die Kabine. Auf einer Seite neben dem Bett und am Fußende besteht ca. jeweils 40 cm Platz zur Wand. Es gibt einen winzigen Schrank am Kopfende des Betts, in dem sich auch die Sicherheitswesten befinden sowie ein kleines Schränkchen am Fußende. Ein Teil des Bettkastens kann angehoben werden, um unter dem Bett Dinge zu verstauen. Das Bad ist geschätzte zwei Quadratmeter groß. Wir hatten zwei Bullaugen in der Kabine und eines im Bad. Keines davon kann geöffnet werden (zu große Gefahr, das bei Seegang Wasser eindringt). Alle Kabinen verfügen über eine Klimaanlage, diese kann allerdings nur zentral geregelt werden. Aus der Klimaanlage stank es abwechselnd nach Fäkalien bzw. nach Diesel. Im Bad betrug die Luftfeuchtigkeit aufgrund der fehlenden Möglichkeit zu lüften durchgehend geschätzte 90%, es roch auch dementsprechend. Der Duschabfluss war durch die Haare der Vorbewohner nahezu komplett verstopft und musste durch uns zunächst "notgereinigt" werden, um eine Überschwemmung zu vermeiden. Die Wassertemperatur ist gut regelbar und das warme Wasser wirklich warm. Der Wasserdruck ist sehr gut. Die Toilette funktioniert mit einer handelsüblichen Spülung, Toilettenpapier wird separat in den neben der Toilette bereitgestellten Mülleimer entsorgt. Es gibt pro Gast ein großes Duschhandtuch, das während der Woche hin und wieder ausgetauscht wurde. Auf Wunsch kann man auch täglich ein frisches Handtuch bekommen. Die Bäder benachbarter Kabinen grenzen aneinander. Die Wand stellt einen reinen Sichtschutz dar, man konnte ansonsten jedes im Nachbarbad gesprochene Wort verstehen. Die Badbeleuchtung hat manchmal nicht funktioniert. Immerhin - Ungeziefer haben wir in der Kabine nicht gesehen.

 

Auf dem Schiff werden alle Mahlzeiten eingenommen, nachmittags gibt's Kuchen. Uns hat immer wieder erstaunt, was der Koch in seiner kleinen Küche alles gezaubert hat. Oft hat die Crew ein paar schöne Fische geangelt, die wir später lecker-scharf mariniert serviert bekamen. Aufgrund der großen Gästeanzahl (zeitweilig 18, überwiegend Deutsche, einige Franzosen) wurden die meisten Mahlzeiten in Buffet-Form gereicht. Rindfleisch sollte man meiden, hatte bei uns in den meisten Fällen die Konsistenz einer Schuhsohle. Einmal war der Fisch nicht mal annähernd gar. Das Frühstück ist einfach gehalten, es gibt helles Toastbrot mit Käse, einer Sorte Wurst, Gurken und Tomaten, Marmelade. Manchmal gab es Rührei oder Bacon, einmal Haferschleim und einmal Pancakes. Frisches Obst wurde täglich angeboten. Es gibt Schwarztee und Instantkaffee. Einmal wurde an Land ein leckeres und üppiges Barbecue zubereitet. Zum Essen wird Leitungswasser auf den Tisch gestellt. Dieses war allerdings in den meisten Fällen aufgrund des starken Beigeschmacks (Wasseraufbereitung) nicht sehr schmackhaft. Bier kostet 75 Rp, Softdrinks 35 Rp und Wasser (still, nur in 0,5 l erhältlich) 30 Rp (alle Getränke +15% Tax). Es ist auch Wein erhältlich.

 

Gelegentlich fuhren wir (wenn der Wind ausreichte) unter Segeln. Es gibt reichlich schattige Liegeflächen, diese wurden selbst bei Vollbelegung nie richtig knapp. An Bord gibt es einige deutschsprachige Bücher und Zeitschriften. Im Salon steht ein TV. Für die Schnorchler wurden hin und wieder (wenn es der Seegang zuließ) Schnorchelspots angefahren. Insgesamt ganz passabel (Schildkröte, Hai), die Korallen sind aber überwiegend hinüber, von der Qualität her wie ein schlecht erhaltenes Hausriff auf den Malediven. Längst nicht so farbenfroh wie in Ägypten. Das Tauchen war wenig professionell, ein Briefing fand wenn überhaupt nur dem Dingi auf dem Weg zum Tauchspot statt. Man bemühte sich, auf die Interessen der einzelnen Taucher einzugehen, was allerdings manchmal nicht so gut gelang (Fotografen und Zick-Zack-Taucher). Die Tauchspots waren vom Schwierigkeitsgrad anspruchslos. Es werden außerdem zwei Kajaks und ein Stand-up-Paddle bereitgehalten, mit denen man sich im Wasser vergnügen kann.

 

Landausflüge waren im Preis inbegriffen und von vorne bis hinten sehr gut organisiert. Wir haben Praslin (Vallée de Mai), La Digue, Curieuse, Aride und Grand Soeur besucht. Auf La Digue haben wir uns ein Fahrrad gemietet und die Insel erkundet, auf Praslin und Aride hatten wir einen Guide. Curieuse und Grand Soeur haben wir eigenständig bewandert. Uns haben die Landausflüge allesamt sehr gut gefallen.

 

Die erste Woche war kurzweilig und abwechslungsreich, wir freuten uns also auf eine schöne zweite Woche mit viiiiiel Platz im Hotel Constance Ephelia auf Mahè.